Ob Heizen mit erneuerbaren Energien, klimafreundliche Mobilität oder effiziente Ressourcennutzung – die Transformation zu einer nachhaltigen kommunalen Energiepolitik unter dem Dach des Netto-Null-Ziels bis 2050 stellt Gemeinden und Städte vor immense Herausforderungen. Unterstützung bieten verschiedene Förderprogramme, darunter auch jene (die) der Stiftung KliK. Drei Projektbeispiele aus den Bereichen Fernwärme und Elektromobilität zeigen die Vorteile auf.

Fernwärme in Couvet

Innerhalb von sieben Jahren hat die Gemeinde Couvet, die in der Region Val-de-Travers liegt, ein neues Fernwärmekonzept umgesetzt, an das heute 30 Gebäude angeschlossen sind. Dazu gehören vor allem gemeindeeigene Liegenschaften wie die Gemeindeverwaltung, das Spital, das Sportzentrum mit Hallenbad und eine Schule. Erste grössere Unternehmen schliessen sich ebenfalls an. Masai Conseils SA hat die Machbarkeitsstudie erstellt, das regionale Potenzial der 600 Hektaren Holz aus der Umgebung untersucht und die Kosten berechnet. Für die Gemeinde Couvet war von Anfang an klar, dass die klimafreundliche Wärmeversorgung selbsttragend sein muss.

Finanzierung und Förderprogramm Wärmeverbund

Um günstige Preise anbieten zu können, muss die Anschlussdichte an einen Wärmeverbund entsprechend hoch sein. Dies führte in Couvet zum Ausbau des Wärmenetzes. Hier kam die Förderung durch die Stiftung KliK ins Spiel. Dank der Teilnahme an deren Förderprogramm Wärmeverbünde können marktgerechte Wärmepreise angeboten werden, was sonst nicht der Fall wäre: Die Kosten werden durch den Preis gedeckt, den die an das Wärmenetz angeschlossenen privaten Liegenschaften bezahlen. Es folgten weitere 38 Anschlüsse auf insgesamt 68 Abnehmer mit einer Leistung von 3600 kW.

Das Programm Wärmeverbünde der Stiftung KliK fördert mit einem Beitrag von 100 (Franken) bis (zu) 160 Franken für jede reduzierte Tonne CO2 den Bau, die Erweiterung oder die Umstellung von Wärmeverbünden auf erneuerbare Energiequellen. Die Höhe der Förderung variiert je nach Kanton.

Mobile Pelletheizungen in Freienbach

Energie Ausserschwyz AG ist ein Energieversorgungsunternehmen, das für den Auf- und Ausbau eines Fernwärmenetzes verantwortlich ist. Dieses soll sich in Zukunft über mehr als zehn Ortschaften im Kanton Schwyz erstrecken.

Oft fällt die alte Heizung einer Liegenschaft vor der Planung eines Anschlusses an ein Fernwärmenetz aus, und der Liegenschaftsbesitzer muss eine alternative Lösung suchen. Häufig werden in solchen Situationen provisorische Heizlösungen mit fossilen Brennstoffen eingesetzt, sogenannte Übergangslösungen. Damit entgeht dem Wärmeverbund eine zusätzliche wertvolle Auslastung. Um den Umstieg dennoch zu gewährleisten, werden lokale, kleinste Wärmenetze erstellt, die (welche) durch mobile Pelletheizungen versorgt werden. Dies (Das) bringt nicht nur einen zusätzlichen Anschluss (ein), sondern ermöglicht auch eine dem (zum) Wärmeverbund gleichwertige klimafreundliche Wärmeversorgung.

Finanzierung und Förderprogramm mobile Pelletheizungen

Mit der Nutzung der Übergangslösung «Mobile Pelletheizung» beginnt für den Liegenschaftsbesitzer der reguläre Fernwärmeliefervertrag. Dieser beinhaltet die gleichen Konditionen und Vorteile wie bei einem regulären Fernwärmeanschluss. Die Energie Aus-serschwyz AG finanziert die temporäre Installation mit eigenen, zusätzlichen Mitteln. Dank der Förderbeiträge aus dem Förderprogramm der Stiftung KliK können die zusätzlichen Aufwendungen abgefedert werden.  Das Programm «Mobile Pelletheizungen» der Stiftung KliK fördert den Einsatz von klimafreundlichen mobilen Pelletheizungen und ermöglicht so eine erhebliche Reduktion von CO2-Emissionen. Zum Förderportfolio gehören Warmluft-Pelletheizungen mit 80 Franken pro reduzierter Tonne CO2 und wassergeführte Pelletheizungen mit 140 Franken pro reduzierter Tonne CO2 (bis 2030).

Durchschnittlich emittiert eine temporäre Heizung mit fossilen Brennstoffen 4 500 kg Tonnen CO2 pro Haushalt und Jahr. Mit dem Einsatz einer Pelletheizung kann diese CO2-Emission vermieden werden.

Erstes E-Sammelfahrzeug in Winterthur

Im Jahr 2020 rollte das erste elektrisch betriebene Kehrichtfahrzeug über die Strassen der Stadt Winterthur. Das E-Sammelfahrzeug ist nicht nur ein Blickfang für die Bewohnerinnen und Bewohner, es verursacht auch viel weniger Lärm, stösst keine Abgase aus und verbraucht im Vergleich zu einem Dieselfahrzeug im Stop-and-Go-Betrieb viel weniger Energie. Damit ist das E-Sammelfahrzeug wesentlich klimafreundlicher. Die Vorteile haben sich in der Praxis bestätigt, sodass in den nächsten drei bis vier Jahren sukzessive sechs weitere E-Sammelfahrzeuge in Betrieb genommen werden.

Förderprogramm für mehr Fahrzeug- und Fahrteneffizienz

Ein E-Sammelfahrzeug kostet fast doppelt so viel wie ein Diesel-Sammelfahrzeug. Gemäss Berechnungen sollte sich die Investition nach zehn bis zwölf Jahren amortisiert haben. Bis dahin ist der Einsatz mit hohen Investitionskosten verbunden. Finanzielle Unterstützung hat sich die Stadt Winterthur mit der Teilnahme am «Fahrzeug und Fahrteneffizienzprogramm» geholt. Das Programm, geführt von der Energie-Agentur der Wirtschaft EnAW, einem Partner der Stiftung KliK, fördert Firmen beim Kauf eines elektrischen Nutzfahrzeugs ab 3.5 Tonnen. In den Jahren 2021 und 2022 hat das E-Sammelfahrzeug in Winterthur 12 400 km bzw. 12 700 km zurückgelegt, was einer CO2-Reduktion von 24 Tonnen pro Jahr entspricht. Die Stadt Winterthur hat entsprechend diesen CO2-Reduktionen bisher pro Jahr 3 200 Franken Förderbeiträge erhalten.

Stiftung KliK

Als spezialisierte Dienstleisterin erfüllt die Stiftung KliK die Kompensationspflicht ihrer Auftraggeber in der Schweiz seit 2013. Mit einem Minimum an Mitteln reduziert die Stiftung ein Maximum an CO₂-Emissionen. Indem sie ausgereifte Technologien und innovative Ideen für den Klimaschutz unterstützt, leistet die Stiftung einen wesentlichen Beitrag zur Verkleinerung des ökologischen Fussabdrucks der Schweiz. www.klik.ch

KliK-Facts

13.6 Mio. Tonnen CO₂-Emissionen wurden seit 2013 mit Unterstützung der Stiftung KliK in der Schweiz eingespart.

Klimaschutzmassnahmen sind in der Schweiz in Form von Verbesserungen der Energieeffizienz und von Emissionsminderungen in den Bereichen Verkehr, Landwirtschaft, Industrie und Gebäude vorgeschrieben.

Die von der Stiftung KliK unterstützten Klimaschutzprogramme reichen von der Biogasnutzung über die Einführung von Elektro- und Hybridbussen, Senkenleistungen von verbautem Schweizer Holz, Gebäudeautomation, Pelletheizungen und klimafreundliche Kälteanlagen bis hin zu Fernwärmeverbünden.

Olivia Guler
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Stiftung Klimaschutz und CO2-Kompensation KliK
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