Ist Ihnen auch aufgefallen, dass das Energiewörterbuch immer englischer wird? High-efficiency crystalline silicon solar cells, bifacial photovoltaic modules, synthetic fuels, enhanced geothermal systems, internet-of-things, blockchain, smart grids, smart meters, microgrids, plug-in-hybrid, battery electric vehicle, charging stations, demand side management, power-to-x, carbon capture and storage, electricity balancing, loop flows, loss of load expectation, convergence, prosumers.

All das zu verstehen, ist gar nicht so einfach. Nicht mal auf Deutsch. Die vielen englischen Begriffe, die mittlerweile auch die Energiesprache in der Schweiz beherrschen, sind aber ein klares Indiz. Dafür, dass die Energielandschaft jung und unternehmenslustig geworden ist, zwischen Universitätslabor, Demoprojekt und Praxis geschmeidig hin und her fliesst. Wer mitdenken und mitgestalten will, ist in der Energiebranche heute am genau richtigen Platz.

Sogar die gute alte Wasserkraft wird wieder zu einer veritablen Startup-Technologie. Weil nämlich in den kommenden zwei Jahrzehnten Dutzende von Neukonzessionierungen anstehen. Mehr Startup geht nun wirklich nicht. «Hydroelectric power» verdient es also, auf Augenhöhe mit allen anderen Technologien behandelt und gefördert zu werden.

Nichtfachleuten verlangt die schöne neue Technologiewelt einiges ab, um sich die nötige Energiekompetenz anzueignen. Entschuldigung, ich meinte natürlich die nötige «energy literacy.» Doch das wird schon klappen. Schliesslich haben wir ja auch in Rekordzeit gelernt, was Hydroxychloroquin ist …

Marianne Zünd
Leiterin Medien und Politik
Bundesamt für Energie