Eine vom Bundesamt für Energie veröffentlichte Studie zur Stromversorgungssicherheit 2025 liess jüngst aufhorchen. Bereits im März 2025 könnte die Versorgung der Schweiz mit Strom während über 40 Stunden nicht gesichert sein. In einem sehr negativen Szenario ist sogar von 500 Stunden die Rede. Ebenfalls sei mit stark steigenden Strompreisen vor allem bei Trockenheit zu rechnen. Das alles vor dem Hintergrund, dass die Schweiz sich zur Einhaltung der Pariser Klimaziele verpflichtet hat und somit in Zukunft noch massiv mehr Strom benötigen wird. Was also gilt es zu tun?

Da weder ein Stromabkommen mittelfristig erreichbar noch eine Rückkehr zur Atomenergie realistisch erscheint, muss der Fokus auf dem schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien liegen. Aktuell arbeiten die Räte an einer befristeten Verlängerung der geltenden Finanzierungsmöglichkeiten im CO2-Gesetz. Dazu möchte der Bundesrat das Einspeisevergütungssystem durch feste Investitionsbeiträge ersetzen. Zur Finanzierung der für die Versorgungssicherheit elementaren Speicherkraftwerke soll es eine neue Zulage geben. Ebenso plant der Bundesrat den Aufbau einer strategischen Energiereserve.

Ein Element kommt bisher allerdings viel zu kurz: Heute führen zahlreiche Beschwerden immer wieder zu massiven Bauverzögerungen oder verhindern ganze Projekte. Sogar Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat dieses Problem erkannt und zu einem runden Tisch geladen. Den schönen Worten müssen nun endlich konkrete Taten folgen. Nur mit einem Abbau der Beschwerdemöglichkeiten stellen wir sicher, dass es nicht bald dunkel wird und wir die Transformation zu einer CO2-neutralen Energieversorgung (Netto-Null) bis 2050 schaffen!

Martin Candinas
Nationalrat Die Mitte