Nachhaltigkeit zum Anfassen und Erleben – das war das Versprechen unserer «Stiftung Umwelt Arena Schweiz» vor zehn Jahren. Dieses Versprechen haben wir eingelöst. In Ausstellungswelten erfahren Besucherinnen und Besucher, wieso es sich lohnt, in einheimische, erneuerbare Energien zu investieren und wie die Abhängigkeit von Energieimporten reduziert werden kann. Themen, die aktueller sind denn je.

Die Energieentwicklung

Wir haben vor rund 25 Jahren in Glattbrugg ein Bürogebäude erste Erfahrungen mit Solarenergie gemacht. Was wir nun wissen: Solarfassaden verhelfen einem Haus nicht nur zum Status eines ästhetisch ansprechenden Kraftwerks, Solarfassaden sind auch finanziell interessant. Im Vergleich zu konventionellen Fassaden brauchen sie keinen Unterhalt (Farbe, Erneuerung Verputz, kompletter Ersatz), so dass sie sich nach zirka 25 Jahren amortisieren beziehungsweise gleich teuer sind, wie eine konventionelle Fassade. Dies sehen wir am Bau des Bürogebäudes in Glattbrugg.

Die Energieentwicklung ist auch in den letzten zehn Jahren seit dem Bau der Umwelt Arena in Spreitenbach rasant vorwärtsgegangen. Was ist heute bereits möglich? Wie kann ich als Hausbesitzer meinen Solarstrom effizient nutzen und speichern? Wie den Eigenverbrauch optimieren? Diese und viele weitere Fragen beantworten unsere Ausstellungen.
Seit dem Bau des ersten energieautarken Mehrfamilienhauses ging die Entwicklung von Solarfassaden in Riesenschritten vorwärts. Heute sind die Möglichkeiten betreffend Gestaltung und Montage fast unbegrenzt. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen. Wir zeigen in unserer neusten Ausstellung «Bauen 2050 Urdorf» und in der entsprechenden Themenführung für Gruppen Anwendungsmöglichkeiten.

Die lokale Produktion, Nutzung und Speicherung von Solarenergie gewinnen stetig an Bedeutung. So wird die Energiegewinnung am Gebäude in Zukunft stark zunehmen. Unsere Ausstellungen «Farbige Solarfassaden» und «Speicherbatterien» zeigen aktuelle, ausgereifte und für den Markt einsatzbereite Technologien. Damit lässt sich für jedes Bedürfnis, für jede Siedlungssituation die passende Fassade finden. Da die Energiegewinnung vermehrt mit erneuerbaren Energien in dezentralen Anlagen erfolgt, gewinnen Lösungen mit Speicherbatterien an Bedeutung – insbesondere im Bereich der Sonnenenergienutzung. Das Speichern dieser Energie macht Sinn. Der Eigenverbrauch von Solarstrom ist praktisch immer rentabel. Zudem sind Speicherbatterien sehr flexibel einsetzbar für den Tag-/Nachtausgleich, und das Potenzial dafür ist gross.

Wohin soll der Energieweg führen?

Die Gebäude des Architekten René Schmid, René Schmid Architekten AG Zürich, zeigen auf, dass mit Überschuss-Solarenergie vom Sommer (Photovoltaikanlage auf dem Dach und an der Fassade) erneuerbares, nicht fossiles Gas für den Winter hergestellt werden kann. Bereits jetzt können grössere Mengen selber hergestelltes Gas im Gasnetz zwischengespeichert werden. Solche Speichermöglichkeiten werden in Zukunft noch viel wichtiger. Gebäudeautomation und energieeffiziente Systeme können Gebäude nachhaltig machen. Die Hybridbox, eine Zentrale, die alle Energieformen in einem Gebäude vereint: Wer sich für eine Hybridbox entscheidet, macht einen grossen Schritt Richtung Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit. Sie kann bei Sanierungen und Neubauten eingesetzt werden. Bei der Wohnüberbauung in Urdorf haben die Bewohnerinnen und Bewohner ein vorgegebenes Energieverbrauchsbudget, in dessen Rahmen sie Wärme und Haushaltstrom zum Nulltarif erhalten.

Die Umwelt Arena trägt auch künftig als Kompetenzzentrum für Energiefragen mit ihrer eigenen Gebäudetechnik, mit ihren Ausstellungen und Führungen dazu bei, die breite Öffentlichkeit über die möglichen Energiewege zu informieren.

Walter Schmid, Stiftungsratspräsident Umwelt Arena Schweiz, beschäftigt sich schon sehr lange mit Umweltthemen. Ihm ist Nachhaltigkeit beim Bauen, beim Heizen und in der Mobilität wichtig. Seine Vision: In Neubauten Unabhängigkeit mit erneuerbaren Energien; in Altbauten Halbieren des Energiebedarfs.
www.umweltarena.ch

Bild oben: Zehn Jahre Umwelt Arena Schweiz in Spreitenbach: Blick in eine Ausstellungswelt