Der Hochschulrat der OST – Ostschweizer Fachhochschule hat im April 2022 «Klima und Energie» als strategischen Schwerpunkt festgelegt. Die Energieversorgung wie auch der Klimawandel stellen auch ausserhalb der Hochschule gigantische gesellschaftliche Herausforderungen dar, die möglichst schnell bewältigt werden müssen. Die OST hat optimale Voraussetzungen dafür, vor allem mit der anwendungsorientierten Forschung und der Ausbildung geeigneter Fachkräfte einen signifikanten Beitrag zu leisten.

Gebündelte Klima-Kompetenzen

Die Kompetenzen für diesen zielgerichteten Beitrag bündelt die OST seit 2019 im Klimacluster (www.klimacluster.ch). Die Idee ist, die auf verschiedene Studiengänge und Forschungsinstitute verteilten Kompetenzen der Hochschule im Bereich Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel zu vernetzen, um die steigende Nachfrage zielgerichtet zu bewältigen. Inzwischen sind 21 Institute der OST im Klimacluster vertreten, was spannende interdisziplinäre und standortübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht. Die Herausforderungen der Gesellschaft können nämlich nicht durch Technik und Planung allein gelöst werden, sondern müssen auch finanzierbar, politisch durchführbar und sozial verträglich sein.

Der Klimacluster der OST ist somit die erste Anlaufstelle für Unternehmen und Gemeinden, die sich für die Zukunft rüsten wollen. Dabei geht es nicht nur um CO2-Reduktion, sondern um neue Produkte, Geschäftsmodelle und verbesserte Arbeits- bzw. Lebensbedingungen. Der Innovation sind keine Grenzen gesetzt und Nachhaltigkeit und Lebensqualität schliessen sich nicht aus.

Der Klimacluster bündelt die Kompetenzen der OST im Bereich Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel.

Fachkräftemangel als Flaschenhals

Das vielleicht grösste Problem der Klimakrise ist, dass uns die Zeit davonrennt. Als das Pariser Abkommen im Jahr 2015 unterschrieben wurde, war es allen klar, dass eine sofortige Reduktion der CO2-Emission notwendig wäre. Bis heute ist aber nichts in der Atmosphäre Messbares passiert und die Treibhausgaskonzentrationen nehmen weiterhin immer schneller zu. Viele der erforderlichen Technologien wären vorhanden, aber die politischen Mühlen mahlen langsam und die viel beschworene Energiewende kommt nur schleppend voran.

Hinzu kommt der akute Fachkräftemangel, der eine rasche Umsetzung von Energie- und Klimamassnahmen bremst. Viel zu wenig junge Leute interessieren sich für eine Karriere im Energie- oder Umweltbereich, obwohl diese Branchen spannende und sichere Jobs bieten. Inzwischen wird der Klimacluster an der OST sogar von Firmen kontaktiert, die unsere Hilfe in Form von Hochschulkontakten ausserhalb Europas wollen, da sie in der Schweiz und in der EU nicht genügend Fachkräfte finden.

Der Nachwuchs findet nicht genügend Nachwuchs

Der Studiengang Erneuerbare Energien und Umwelttechnik an der OST (www.ost.ch/eeu) wurde im Jahr 2010 gegründet und hat inzwischen etwa 400 Ingenieurinnen und Ingenieure ausgebildet. Die meisten von ihnen suchen heute selbst händeringend Fachkräfte, um die offenen Stellen zu besetzen.

Um Abhilfe zu schaffen, versuchen wir in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, den Zugang zum Fachhochschul-Studium für Personen mit einer gymnasialen Matura zu erleichtern. So unterstützen wir junge Menschen dabei, ein sinnvolles Praktikum in einem Unternehmen zu finden. Sie können auf diese Weise etwas Geld verdienen und gleichzeitig Erfahrungen sammeln, bevor sie ein Studium antreten (www.ost.ch/praktikumsjahr-eeu). Selbstverständlich steht ihnen die Wahl des Studiums nach dem Praktikum frei, aber mit diesem Modell sind sie auch an den Fachhochschulen zugelassen, wo die praxisorientierte, berufsbefähigende Ausbildung im Fokus steht.

OST – Ostschweizer Fachhochschule

Für Berufstätige bietet die OST verschiedene Weiterbildungen in Energie und Umwelt an (www.ost.ch/wbeeu). Das Angebot ist modular aufgebaut und reicht von einzelnen Kursen bis zu einem ganzen Masterstudium.
Das Besondere an der OST ist nicht nur das vorhandene Wissen, sondern die Überzeugung und Begeisterung der Forschenden und Dozierenden. Wir sind überzeugt, dass eine nachhaltige Zukunft möglich ist. Man muss sie nur wollen. Und genügend Fachkräfte ausbilden, die sie auch umsetzen können. Inspiration ist dafür genauso wichtig wie konkrete Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten.

«Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer.» Antoine de Saint-Exupéry

Prof. Dr. Henrik Nordborg,
Studiengangleiter Erneuerbare Energien
und Umwelttechnik

 

OST
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