Die Energieeffizienz ist ein sinnvolles Mittel, um die Nachhaltigkeit des Energiesystems zu erhöhen, denn man setzt die Energie nicht nur in den Verbrauchern besser ein, sondern reduziert auch die entsprechenden Verluste im Stromnetz. Die Energieeffizienz ist so vielseitig wie die Bereiche – Gebäudetechnik, elektronische Geräte, Mobilität, industrielle Systeme –, in denen Massnahmen getroffen werden sollen. Und manchmal so komplex, denn mit Gesamtsystembetrachtungen erreicht man oft eine deutlich höhere Effizienz als beim Ersetzen von Komponenten durch effizientere.

Energienutzungs-Konzept als Fundament

Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Engineering Team von Electrosuisse. Das Team erstellt Energienutzungs-Konzepte, mit denen die genutzten Energien, das heisst Strom, Wärme und Kälte, zeitgleich gegenübergestellt werden. Aus dieser Auswertung wird die Gleichzeitigkeit der abgegebenen und benötigten Energie sichtbar. Das Ziel des Konzepts ist, die verschiedenen Energieformen möglichst ideal zu nutzen.

Die Basis des Energienutzungs-Konzepts sind Messungen, die korrekt und präzise ausgeführt werden müssen. Konkret: Misst man beispielsweise nur den Strom, ohne den Phasenwinkel oder die Blindleistung zu berücksichtigen, lässt sich keine verlässliche Aussage über die wirkliche Energieeffizienz treffen. Fehlmessungen können unter Umständen auch zu Fehlentscheiden führen. Es ist deshalb wichtig, bei allen evaluierten Systemen oder Verbrauchern die Wirkleistung zu messen und zu vergleichen.

Die Betriebszustände in der Praxis berücksichtigen

Ein Beispiel aus der Praxis: Bei einem Logistikzentrum nähern sich die Lüftungsanlagen ihrem Lebensende. Da sie jährlich etwa 1,3 GWh verbrauchen, hat der Infrastrukturbetreiber beschlossen, das Optimierungspotenzial der Lüftungen durch Electrosuisse prüfen zu lassen. Dabei wurden zwei Varianten untersucht. Bei der teureren Ertüchtigungsvariante wurde der Asynchronmotor durch einen effizienteren Permanentmagnet-Motor ersetzt und der Radialventilator durch einen Freiläuferventilator, der nun direkt angetrieben wird. Bei der anderen Variante wurde lediglich der Asynchronmotor durch einen deutlich effizienteren Permanentmagnet-Synchronmotor und der Flachriemen durch einen Hochleistungs-Schmalkeilriemen ersetzt. Gemessen wurden zeitgleich alle 15 Minuten sowohl die Wirkleistungsaufnahme als auch der Luftstrom.

Das Fazit der Evaluierung: Wenn die Lüftung die meiste Zeit eingeschaltet ist, lässt sich die Variante mit neuem Ventilator nach einigen Jahren amortisieren. Ist die Lüftung aber nur sporadisch aktiv, wählt man mit Vorteil die preisgünstigere zweite Variante. Man muss also nebst der technischen Effizienz auch die jeweiligen Betriebszustände berücksichtigen. Electrosuisse bietet solche Effizienzbetrachtungen an, bei denen Systeme umfassend betrachtet und korrekt gemessen werden. Nur so lässt sich die für die konkrete Situation bestmögliche Lösung finden.

Unsere Engineering-Leistungen: – Energie- und Ressourceneffizienz – Elektrotechnik und elektrische Sicherheit – Systemanalysen

Über Electrosuisse
Als akkreditierte und neutrale Fachstelle bietet Electrosuisse, der Fachverband für Elektro-, Energie- und Informationstechnik, erstklassige Dienstleistungen und Produkte rund um Inspektion, Beratung, Prüfung, Zertifizierung, Normung und Weiterbildung an. Mit der Veranstaltung etablierter Branchen-Events und Fachtagungen setzt sich der Verband für den Wissenstransfer und fachlichen Austausch ein und stärkt das Technik-Netzwerk. Bei allen Tätigkeiten steht die Förderung der sicheren, wirtschaftlichen und umweltgerechten Erzeugung und Anwendung von Elektrizität im Zentrum.
Zudem unterstützt Electrosuisse die Schweizer Wirtschaft im Bereich der Elektrotechnik in den internationalen Normungsgremien und führt im Auftrag des Bundes das Eidgenössische Starkstrominspektorat ESTI.

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