Im Jahr 2050 wollen wir eine CO2-freie Wirtschaft haben. Jedoch schon 2030 muss der halbe Weg gemeistert sein. Dabei ist die Mobilität ein Schlüsselfaktor.

Die Elektrifizierung der Mobilität ist beschlossene Sache. Gemäss VW-Boss Diess wird auch die sogenannte Technologieoffenheit in wenigen Monaten entschieden sein. Gemeint ist, dass es nicht mehr Verbrenner, Hybrid-, Wasserstoff- und Elektroautos nebeneinander geben wird. Zumindest im PW-Bereich steht ausschliesslich das E-Auto im Fokus. Der Grund ist einfach: Wir müssen uns fokussieren! EMobilität ist am billigsten umsetzbar; und vor allem am schnellsten.

Alle Sektoren spielen mit

Bei den Erneuerbaren Energien (EE) muss der Ausbau beschleunigt werden. Das Ziel ist eine hundertprozentige Energieversorgung aus Erneuerbaren, insbesondere der Ersatz von Erdöl und Erdgas. Schon heute sind die Preise vergleichbar. In wenigen Jahren werden die EE die deutlich günstigste Energie bereitstellen. Bis 2050 werden somit Elektroautos und deren Batterien weitgehend CO2-frei produziert und aufgeladen werden können.

Elektrifizierung alleine reicht nicht

Politisch werden wir insbesondere in urbanen Zonen über die Mobilität generell nachdenken und Massnahmen treffen. Langsamverkehr und elektrifizierte Kleinstfahrzeuge (EBike, ERoller, Lastenbike, …) sowie Carsharing werden einen signifikanten Teil der Mobilitätsaufgaben abdecken. Zusammen mit autonomen Fahrzeugen reduziert sich der Bedarf nach Autos deutlich.

Die Produktivität der Mobilität steigt damit um Faktoren. Um den entsprechenden Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise allerdings nicht zu gefährden, muss der Rebound-Effekt verhindert werden. Günstigere und leichter zugängliche Mobilität führt nämlich zu mehr Mobilität (wenn das gesparte Geld zum Beispiel für eine zusätzliche Flugreise eingesetzt wird), und damit wäre der Vorteil für das Klima dahin. Daher werden wir 2050 deutlich weniger arbeiten und vermehrt das tun, was wir wirklich-wirklich wollen. Das Mühsame machen dann sowieso die mit EE angetriebenen Roboter.

Fazit

Technisch ist eine höhere Energie- und Materialeffizienz und politisch eine Reduktion des Verkehrs bei mindestens gleich guter Mobilität erreichbar. Offen bleibt eine Anpassung des Wirtschaftskonzeptes, das bei hoch entwickelten Gesellschaften auch ohne Wachstum auskommen kann.

Josef Brusa gründete 1985, drei Jahre nach seinem Ingenieurstudium, die Firma BRUSA Elektronik AG. Heute ist er VR-Präsident der Firma mit rund 200 Mitarbeitenden. Die Firma entwickelt effiziente Komponenten und Antriebe für elektrische Fahrzeuge von namhaften Autokonzernen und internationalen Partnern. www.brusa.biz

Illustrationsbild: Bildagentur PantherMedia/welcomia (YAYMicro)